Tagebuch eines Spiegels

Im September des Jahres 2002 fand ich auf dem Altstadtfest in Halberstadt ein Buch über das Schleifen von Spiegeln für Spiegelteleskope.
Damit fing alles an. Noch im Oktober kaufte ich bei der Materialzentrale des VdS einen Spiegelschleifsatz bestehend aus einem 150 mm Duran Rohlings und den entsprechenden Schleifmittel.
Der Materialverwalter gab mir gleich noch einen mehrstündigen Kurzkurs zum Schleifen, mit vielen Tips um Fehler zu umgehen.

Heute ist der 02.11.02
Seit 4 Wochen betreibe ich Vorbereitungsmaßnahmen zum Spiegelschleifen. Ich habe einen kleinen Tisch gebaut mit einem Drehteller. Das Balkenspärometer ist noch nicht fertig. Das Loch in die Keramik zu bekommen, ist doch recht schwierig.
Als Schleifschale verwende ich eine aus Sicherungsgehäusen und Fliesenkleber zusammengegossenen Block.
Eines der Gehäuse ist beim Gießen gewandert und es bleibt eine recht breite Lücke. In dieser verschwindet immer recht viel Schleifmittel.
Für die Politur möchte ich mir entsprechende Werkzeuge vom Töpfer machen lassen. Natürlich glasiert. Man kann natürlich auch Glas verwenden, wenn man geeignetes hat.
Heute habe ich nun mit dem Schleifen begonnen.
3,5 h mit Körnung 80 erbrachten 0,7 mm Pfeilhöhe.

03.11.02
1h mit Körnung 80 und Muskelkater vor allem im rechten Arm. Jetzt hat der Spiegel 1 mm Pfeilhöhe.
Ich hab nachgerechnet. bis 2.3 muß ich noch kommen. Zumindest kann ich den Bennpunkt im Keller schon erreichen. Er liegt bei knapp drei Meter.
Jetzt habe ich noch eine Stunde geschliffen und bin bei 1,5 mm. Der Muskelkater geht jetzt schon über beide Arme und Schultern. Die Brennweite liegt bei rund 2,4 m. Das passt nicht zur gemessenen Pfeilhöhe, da müste die Brennweite bei 1.8 mm liegen. Na ja das Spärometer ist ja noch nicht fertig.

Doll, nur gut das ich im Internet noch etwas geschaut habe. Jetzt hätte ich doch bald den Kugelradius auf 1200 mm geschliffen statt die Brennweite die doch nur die Hälfte des Radius ist.

Die Tiefe ist ausreichend, sie liegt bei F/7 bei 1,2 mm für diesen Spiegel.

04.11.02
Heute habe ich nur weiter versucht die Kugelspäre herzustellen. nach 2,5 h mit Körnung 80 habe ich beschlossen, dass es genug ist. Ich denke ich bin dicht genug dran um auf Körnung 120 zu wechseln.

05.11.02
alles sauber gemacht und auf Körnung 120 gewechsel. Das kreischende Geräusch beim Schleifen ist weg, jetzt ist es feiner. Ich schleife abwechselnt mit  dem Spiegel oben und unten, damit die Brennweite sich nicht mehr verändert.
1 h und ich muß mich mal um den Anstrich der Schleifschale kümmerne.  An den Fokoulttester muß ich auch langsam denken. Dummer weise habe ich den Spiegel einmal falsch herum auf die Schale gelegt und die Mitte angeschliffen. Jetzt ist er in der Mitte nicht mehr durchichtig.

06.11.02
nochmal 1,5 h mit 120 geschliffen. Die Kugelspähre ist immer noch nicht erreicht. Ich werde erst einmal am Tester arbeiten und noch etwas weiter mit 120 schleifen. Mist gebaut. Beim Schleifen mit dem Spiegel unten habe ich zu fest auf die Kante gedrückt, der Spiegel ist hochgesprungen und am Rand ist viel Glas abgeplatzt. Jetzt habe ich mit viel Mühe eine neue Phase an die Seite geschliffen.

08.11.02
Nicht geschliffen sondern nur nachgelesen.

09.11.02
Heute habe ich noch einmal 120 geschliffen und ich bin sehr zufrieden mit der Kugelphäre. Es ist nur eine leichte Zone bei 2/3 des Radius. Ich wechsle auf Körnung 220. Also alles sauber machen und das Wasser wechseln.
Sebastian kommt gucken. Zusammen schleifen wir 8 Beschickungen durch. Der Spiegel saugt sich in der Mitte immer fest. Das deutet auf eine Abweichung von der Kugelphäre hin. Die Mitte ist wirklich etwas hohl. Ich schleife erst einmal wieder etwas mit der Schleifschale oben. Ich schau mir den Spiegel mal mit dem Oklular an. Es sind noch einige Pits aus der 80 Körnung zu sehen. Wenn man das Korund frisch zu gibt und stark aufdrückt, brechen meist recht große Stücke aus. Die müssen langsam ausgeschliffen werden.
Wegen der Pits habe ich bis 14 Beschickungen weiter gemacht und  dann auf Karbo 320 gewechselt.
Die 320iger Körnung schleift sich sehr leicht. Man hat gar nicht das Gefühl, dass sich das Korund verbraucht.
Ich habe 7 Beschickung durchgeschliffen. Der Spiegel sieht sehr gut aus. Die Kugelphäre ist wieder hergestellt und die Pits sind nur noch wenige, die auch nicht mehr sehr groß sind. Die Rauhigkeit ist überall gleichmmäßig.
Normalerweise könnt ich schon wieder wechseln. ich werde aber Morgen noch 3 Beschickungen machen, damit die Pits und der leichte Muschelbruch von heutigen Phaseschleifen angeschliffen werden.
An dem Tester habe ich nicht gearbeitet.

10.11.02
Das waren Gestern rund 6 Stunden.
Heute habe ich erst mal 4 h gearbeitet. Die drei Beschickungen Karbo 320. Die Pits sind fast weg. Der Muschelbruch am Rande nätürlich nicht, ist auch egal.
Ich wechsle auf Karbo 400 und schleife weiter. Das Karbo 400 verhält sich als Pulver schon sehr schlecht. Die feineren werde ich als Aufschlämmung verarbeiten müssen. Das erste Karbo verschwindet in den Spalten zwischen den Keramikplatten. Erst wenn man etwas Schleifmilch und Schlamm erzeugt hat, dann wird das Karbo auch aus den Spalten wieder rausgezogen. Deshalb wische ich den Schleifschlam nicht grundsätzlich ab sondern spüle es mehr durch Zugabe von Wasser langsam über den Rand.
Ich mache die Bleistiftkreuzstrichprobe und der Rand ist abgefallen. Also Arbeite ich etwas weiter mit stärkerem Überhang und Schleife seitlich mit Überhang die Mitte aus.
Nach 8 Beschickungen ist das Karbo 400 im Salzstreuer erst mal alle.
Ich prüfe den Spiegel mit den Lomookular, welches als 14 fach Lupe wirkt. Die Pits sind kaum zu sehen und die Rauhigkeit ist gleichmäßig, deshalb wechsele ich auf Karbo 500.
Also alles sauber waschen und das Wasser wechseln. Das Karbo 500 bekommt man kaum in die kleine Flasche von der flüßigen Zahnpasta. Mit etwas Wasser aufgeschlämmt und richtig geschüttelt, und schon kann es los gehen. Da ist zu viel Wasser drinn, der Spiegel frist sich an der Schleifschale fest.
Na noch drei mal nachgegossen und es schleift. Jetzt merkt man erst wenn der Spiegel anfängt zu fressen, dass das Karbo alle ist. Am Anfang entsteht kaum Schleifmilch, es müssen erst einmal die Berge der alten Spuren abgeschliffen werden. Ich habe bedenken den Spiegel noch mal unten hinzulegen, dann breche ich etwa wieder was ab, deshalb bleibe ich bei Spiegel oben und lasse die Brennweite Brennweite sein.
Ich mache die Bleistiftprobe und habe einen Zentralberg. Den arbeite ich mit weitem Überhang ab und habe ein Loch in der Mitte. Jetzt mit halben und 3/4 Strichen zentral weiter geschliffen. Danach sieht die Strichprobe recht gut aus.
Inzwischen ist auch kaum noch Karbo 500 in der Flasche und ich prüfe die Rauhigkeit mit dem Okular.
Zwischen durch habe ich mit jeder neuen Körnung die verkratzte Rückseite mit angeschliffen um wieder durch den Spiegel schauen zu können. Wenn man diese nicht durchgeschliffene Fläche mit dem Okular mit der eigentlichen Spiegelseite vergleicht, sieht man den Unterschied.
Die Flasche mit dem Karbo 500 ist alle. Ich habe rund 12 mal beschickt und mach Schluß für jetzt.
Oben habe ich nochmal die Brennweite gemessen, sie liegt bei 1150 mm also nur 50 mm daneben, das bleibt.
An Karbo braucht man wirklich nicht viel. Außer das Karbo 80 bei dem, um die Grundform herzustellen, fast 80 g verbraucht wurden, braucht man nur so 5 Gramm für jede Körnung.
Vor dem Abendbrot habe ich mich nochmal für 1 h aufgemacht und mit Karbo 600 angefangen.
Na eigentlich habe ich die Flasche durchgeschliffen. Mit dem Lomo ist jetzt fast nichts mehr zu sehen.
Ich denke ich kann mit dem nächsten anfangen. Da bleibt ja nur noch die 800. und die 1200. Körnung übrig.
Es wird wirklich Zeit für den Focoulttester.

11.11.02
Nach meinem Arbeitstag bin ich zum Töpfer gegangen. Na, eine halbe Stunde haben wir über die Ausführungen der Polierschalen gesprochen. Die Maßhaltigkeit und der ebene Boden sind das größte Problem. Ein Boden mit konvexer Wölbung läst sich anscheinend gar nicht sicher herstellen. Darüber werden wir bei dem nächsten Spiegel nochmal reden müssen.
So die Teile sind bestellt und nächsten Freitag fertig.
Einen Topf habe ich auch zum gießen, es fehlt noch ein Herd zum Warmmachen des Pechs.
Heute habe ich nur eine knappe Stunde mit dem Spiegel zugebracht. ich bin mit 5 Beschickungen Karbo 800 fertig. Ich habe auch rund 5 mal die Bleistiftkreuzprobe gemacht. die Sphäre ändert sich ständig. Mal ist ein Zentralberg drinn, mal eine Zone auf 2/3. Jetzt habe ich es so etwa hinbekommen. Mit dem Lomo sieht die Spiegelflächer sehr gleichmäßig aus, trozdem mache ich noch mindestens 5 Beschickungen. Aber erst Morgen.

12.11.02
Heute nun ist der nächste Tag. Ich habe die 5 Beschickungen Karbo 800 gemacht. Thomas war da und hat sich das alles mal angesehen. Dann habe ich mit Sebastian die 1200 Körnung durchgeschliffen. Bei der letzten Strichprobe, war die Form optimal. Das Ganze hat 2 h gedauert.
Jetzt wird es Zeit an das Polieren zu denken.

14.11.02
Nun ist der Kreuztisch begonnen. Es fehlt Material. Ein Tisch ist es jetzt schon, nur die Stellglieder fehlen noch.
Das Pech ist in einem alten Topf geschmolzen. Als Heizgerät fungiert ein Elektrogrill.
Heute ist der 16.11.02
ich war im Holzbaumarkt und habe 2 mm Sperrholz gekauft. Damit versuche ich gerade ein Rohr zu wickeln.
Uwe hat mir einen alten s/w Handscanner überlassen. Ich probiere ob man daraus eine sinnvolle Lichtquelle basteln kann.

15.11.02
Der Handscanner hat keine Kaltkatodenröhre sondern eine Reihe von LEDs. Das mit der Optik funktioniert nicht so richtig. Ich werde die Optik aus dem Handscanner raussägen. der Spiegel war plan, jetzt habe ich ihn etwas gebogen damit er das Licht wenigstens etwas sammelt. Der Spalt ist fertig, hergestellt aus zwei Rasierklingen.
Doch ausprobiert ist das Ganze noch nicht.

16.11.02
Das mit dem Sperrholzwickeln klappt nicht so recht. Das Zeug ist wiederspenstig, trotz Hitze und Dampf.

30.11.02
Der Töpfer hat die Schalen zum Polieren fertig. Eine hat die falsche Größe, so dass sie für den Spiegel zu klein ist.

01.12.02
Ich habe Heute die erste Pechhaut gegossen und gleich angefangen zu polieren. Der Trick mit den Klebeband das man nach den Gießen gleich abzieht um die Rillen zu bekommen ist gut. Die Pechhaut war noch nicht richtige abgeformt. Ich habe die beiden Töpfe nochmal auf dem Grill warm gemacht und nach geformt. in das noch warme Pech habe ich dann gleich die Rillen nachgeschitten. Die Rillen wäre komplett zugelaufen.
Nach 1,5 h Polierarbeit sieht der Spiegel glänzend aus. Doch es täuscht, es sind noch keine Pits wegpoliert. Jetzt  habe ich auch meine ersten Kratzer. Das Pech saugt sich doch recht oft fest, anscheinend war der Spiegel doch noch nicht ganz spärisch. 

16.12.02
Im Baumarkt habe ich am 16.12.02 Terakottauntersetzer gekauft.
Das Terrakotta  ist viel weicher als die Keramik. Es ließ sich in einer halben Stunde Arbeit der Stehrand des Bodens abschleifen. Anschließend habe ich eine Pechhaut gegossen. Ich machte sie spieralförmig um die Rillen gleich zu erzeugen.
Sie ist etwas ungleichmäßig geworden. Trozdem poliert es recht gut
Nach 2,5 h sieht der Spiegel schon recht glatt aus. Die Pits sind auf die Hälfte geschrumpft.

17.12.02
Ich habe weiter 2,5h poliert. Es gelingt mir nicht mit Spiegel unten zu polieren. Das Tool fängt immer an zu stocken und läuft nicht leichmäßig.  Also poliere ich die ganze Zeit mit dem Spiegel oben und hoffe den Rand nicht zu weit abzusenken.

20.12.02

Da ich Urlaub habe, bin ich fleißig und poliere weiter. Die Pits sind nach weitern 3 h fast verschwunden. Es wird wirklich Zeit für den Tester. Durch die langsamen Bewegungen beim Polieren fängt man an müde zu werden und einzuschlafen.

21.12.02
 Ich habe heute den Focoulttester weiter bearbeitet. Der erste Aufbau ist schon bei den Akten. Der zweite Aufbau hatte einen zu großen Abstand zwischen Punktlichtquelle und Messerschneide. Zumindest habe ich das Bild schon mal gesehen. Die Kante die den Erfolg brachte, war aber nicht die Messerschneide, sondern die Kante der Lichtquelle. Zur Zeit ist die dritte Version in Arbeit.  Der 2.5 mm Bohrer ist fast bei draufgegangen. Mann glaubt gar nicht wie schwer es ist, eine Rasierklinge zu durchbohren.
rund 1,5 h auf den Spiegel gestarrt. Natürlich durch den Tester, doch ich sehe keine Fehler. Der Spiegel könnte schon perfekt parabolisch sein.  Das Bild ist etwas klein. Ich brauche ein kleines Fernglas. Die die ich habe, stellen auf so kurze Entfernung noch nicht scharf.

Bei der letzten Überprüfung des Spiegels habe ich verzweifelt aufgehöhrt. Ich habe mir mindestens 3 Kratzer eingefangen. Die Pechhaut nochmal eine Nacht lang auf dem Spiegel abzuformen war eine schlechter Einfall. Der Spiegel hat sich dabei sehr fest gesaugt. Ich bekam ich nur mit viel Kraft seitlich herruntergeschoben. Dabei müssen die 3 großen und die vielen kleinen Kratzer entstanden sein. Auf die Idee ihn in einem Wasserbecken auf die Pechhaut zu legen, bin ich natürlich nicht gekommen, dann hätte er sich nicht festgesetzt.


22.12.02
Heute habe ich erst einmal 2 h weiter poliert. Und nun kann ich mich mit dem Spiegel wieder anfreunden. Von dem größten Kratzer ist nur noch die Hälfte da. Die anderen haben auch deutlich abgenommen.  Am äußeren Rand sind noch deutlich mehr  Pits zu sehen als in der Mitte.

24.12.02
der Tester ist nicht gut gelungen. Er ist zu leicht und und zu klein. Man kann nur über den Rand des Kreuztisches  schauen. Ich habe mich mit der Interpretation des Bildes geirrt.
Der Spiegel hat einen Zentralberg. also poliere ich erstmal mit einem kleinen Tool und zentralen langen Strichen weiter.

25.12.02
Na der Zentralberg muß ein Olympus Mons sein, er nimmt gar nicht ab. rund 3 Stunden poliert und er ist etwas flacher geworden.

26.12.02
Ich bin immer noch am polieren. 2,5 h poliert und noch kein Ende.

28.12.02
Ich baue erst einmal die Version 4 des Focoulttesters . Ich setze auf eine superhelle rote LED mit 3400 mCd und nur 3 mm Durchmesser. Eine zweite mit 10 mm Durchmesser plaziere ich daneben für die schnelle Justage des Spiegels in der Halterung. Die ewige Sucherei mit Version 3 ging auf die Nerven.
Als Träger dient ein abgewinkeltes Eisenblech das die notwendige Masse bringt. 
Als Messerschneide habe ich nur ein angeschliffenes Trafoblech das auch die kleine rote LED trägt. Man sollte die Kante erst nach dem Bohren fertigschleifen. Nun habe ich nur 1,5 mm zwischen Messerschneide und Rand des LED Gehäuses. Die Linse am Gehäuse der LED habe ich abgeschliffen, damit kommt das Licht sehr konzentriert aus dem kleinen Die.
Alles noch mit schwarzer Farbe abgedeckt und los geht es. Das neue Teil macht sich sehr gut. Mit der großen LED läst sich die Reflektion sehr gut suchen und das Bild ist auch sehr schön hell. Wenn ich noch kleiner bauen will. kann ich nur noch mit einer grünen SMD LED weiter machen. Dann würde ich die LED auf der Frontseite auflöten und die Leiterkarte mit dem Cu Belag als Messerschneide anschleifen. Die SMD LED hat aber nicht die Lichtausbeute der superhellen roten LED.
Zumindest ist nach einer weiteren Stunde polieren der Zentralberg fast abgetragen. Aber etwas ist halt immer noch da.

29.12.02
Ich habe die Kugelsphäre hergestellt und nach 3 h mit dem parabolisieren angefangen.
Dabei bin ich auf des Feinpoliermittel übergegeangen. nach einer 1/4 h sah es schon etwas parabolisiert aus. Ich mache noch eine halbe h weiter und höre dann auf.

30.12.02
Mein letzter Arbeitstag diese Jahr.
Ich fahre bei Herrn Heising vorbei und lasse Ihn einen Blick auf den Spiegel werfen.
Das Egebniss ist niederschmetternd. Das parabolisieren war übertrieben. Das ist aber nicht das Schlimmste. der Rand ist so weit abgesunken, das ich ihn gar nicht mehr berücksichtigt hatte. Die Brennweitendifferenz ist fast 10 mm. Das Urteil lautet zurück zu Karbo 500 und runterschleifen bis der Rand wieder in die Fläche integriert ist.

31.12.02
Ich bin heute früh aufgestanden und habe nochmal richtig losgelegt. nach rund 20 min wurde der Rand wieder mit angeschliffen. Nach weiteren 3 h war auch 600 800 und 1200 durchgeschliffen. Ich habe eine neue Pechhaut gegossen , die mir aber nicht so gut gefällt.  Heute habe ich den Spiegel nur etwas anpoliert die Mitte hat es nicht so richtig angegriffen.
Morgen mache ich weiter.

Aus Morgen ist nichts geworden. Es ist 2003 und es ist zum pollieren im Keller viel zu kalt. Das Pech ist für 28 °C und im Keller sind nur rund 10 °C.

Jetzt ist April, Ostern in diesem Jahr 3 Monate sind ohne Arbeit am Spiegel vergangen.

Ich habe viel Zeit, das Wetter ist mittelmäßig und der Keller ist nicht mehr so kalt.

Vom 18 bis 20 April poliere ich rund 25 h am Spiegel. Am Ende ist er sehr schön spährisch. Allerdings mach der Rand mir sorgen. Der Rand wird schon recht zeitig dunkel wenn die Messerschneide in den Strahlengang geht. Ich habe vorsichtig mit dem Parabolisieren angefangen. Die Sache mit der Schnittweitenmessung des Parabols muß ich mit noch mal durchlesen. Ein kleiner Kratzer  ist vom Feinschliff in der Spiegelmitte noch drinn. Den bekomme ich bestimmt nicht weg.
Ich habe den eigenlich fertigen Spiegel nur mal zur Kontrolle mit dem Okular angeschaut. er ist ja am Rand gar nicht durchpoliert. Es sind noch viele kleine Restpits vom Feinschliff übrig.
Also verschwinde ich erstmal wieder im Keller und poliere mit enem kleinen Polierer die Radzone weg bis alle Pits auspoliert sind.

1 Mai. Ich habe frei und setze einige Stunden an den Spiegel. Durchpoliert ist er jetzt. jetzt wird der Zentralberg angegangen.
Auf alle Fälle hat sich auch der Rand verbesser. er ist nicht mehr so abgefallen. Der Zentralberg macht Probleme, es dauert und dauert.
Das Poliertool ist einen halben cm im Durchmesser zu klein, dazu ist die Pechhaut nicht überall bis zum Rand ausgegossen. der Spiegel sieht jetzt aus wie ein Teller mit hochgezogenen Rand und abfallender Kannte außen. Mit dem Tool ist nichts mehr zu retten ich muß es nachbessern.

10/11 Mai
Eine neue Pechhaut gegossen. und mit einem warmen Al Streifen ein Gittermuster reingedrück. Nur kein rotationsysmetrisches Muster erzeugen, das gibt sofort Zonen auf dem Spiegel. Jetzt ist Tool  groß genug und ich kann vorsichtig weiterpolieren.  Nach 7 h ist der Zentralberg fast weg. Der Fehler ist sehr klein geworden. ich muß mir das mit der Schnittweite unbedingt noch mal ansehen.

17/18 Mai
der Spiegel ist spährisch. Ein ganz kleiner Rest vom Zentralberg stört jetzt bestimmt nicht mehr.
Ich wechsle erstmal auf das Feinpoliermittel. und forme mit größter Vorsicht und wenig Druck das Poliertool nochmal auf den Spiegel ab. Die Terakottaschale gibt bei starken Druck doch recht stark nach.
Mit zentralen ganzen und halben Strichen parabolisiere ich den Spiegel.
Nach 15 min erscheint ein Parabelring ich habe die Schnittweite bei 1150 mm Brennweite und 150 mm Durchmesser auf 1,4 mm berechnet.  Den Wert erreiche ich schnell. Zum Messen schraube ich zwei Festpunkte auf Unterlage und Schlitten und messe immer  mit dem Messschieber nach. In Zukunft will ich doch auf eine Messuhr wechseln.
Die Schnittweite stimmt zwar, aber der Parabelring soll bei zwei dritteln liegen, er ist mir noch etwas zu weit in der Mitte. Ich arbeite mit Viertelstrichen noch etwas weiter und der Ring verschiebt sich wirklich nach außen. Da beim Parabolisieren auch die Randzone abgeflacht wird, wird die ein klein wenig abgefallene Kante, wieder in die Spiegelfläche mit einbezogen.
Jetzt gefällt mir der Spiegel. Vor allem habe ich auch den letzten Kratzer weg bekommen.


Ich melde mich noch einmal bei Herrn Heising damit er sich den Spiegel nochmal ansieht. An dieser Stelle möchte ich Herrn Heising nochmal meinen Dank ausprechen. Er hat mir die Grundlagen erklärt und mit vielen Tips geholfen. Auf Grund seiner Hinweise war es möglich den Spiegel in so kurzer Zeit fertig zustellen.
Es stellte sich schließlich doch noch ein Fehler in der Arbeit herraus. Da auch bei meine Focoulttester Schneide und Lichtquelle zugleich bewegt werden, muß die Schnittweite halbiert werden. Der Spiegel ist etwas überkorrigiert. Aber  nur minimal, weil meine Messung doch nicht so genau war.
Ich habe nochmal 5 Minuten mit kurzen zentralen Strichen poliert um die Überkorrektur zu vermindern und jetzt wird der Spiegel verpackt und zum Beschichten verschickt.


Das nächste Projekt liegt im Keller. Ein 260 mm Spiegel .

03.06.03
Der Spiegel ist wieder gekommen und er sieht gut aus. Jetzt wird es Zeit für die Mechanik.

05.06.03
Ich war einkaufen und habe ein Abwasserrohr mitgebracht. Erst hatte ich ein Metallrohr für Schornsteinverrohrung, doch läst sich das sicher schlechter bearbeiten. Vom Gewicht sind beide ungefähr gleich. Auf einer Rolle Makulatur habe ich begonnen das Teleskop in 1:1 zu zeichnen.

08.06.03
Und neue Probleme. Durch das 200 Rohr und den kleinen Fangspiegeldurchmesser von 29 mm wird der Okularauszug eventuelle nicht alle Okulare scharf stellen können. Er müste eigentlich noch 10 mm ins Rohr hinein. Mal sehen wie ich das mache. Das Rohr wird schon zu schwer für meine Montierung. Ich brauche eine neue Idee. Als Lichtfalle hatte ich vor, regelmäßige Rillen in die Innenseite des Rohres zu drehen, doch wie ist nicht gelöst.
Ich habe mich für eine Dobsenmontierung entschieden. heute am 25.07.03 habe ich die Rockerbox zusammengebaut. Jetzt fehlen noch die Drehlager für Höhe und Seite.
Rockerbox Der Tubus um Bauzustand

Für die Rillen im Rohr habe ich noch keine Lösung. Dafür ist der Spiegelboden fertig. Auch der Ausschnitte für den Okularauszug ist eingeschnitten.Ich mache den Okularauszug verschiebbar. Damit kann ich den richtigen Punkt noch nachträglich einstellen.Allerdings muß der Fangspiegel jetzt an diesem Auszug befestigt werden, damit er sich mit dem Auszug verschiebt. Am stabielsten wird ein eingesetztes Rohr.


13.09.03 die Nacht verspricht klar zu werden und ich will es endlich wissen. Ich baue das Teleskop zusammen und justieres es mit den neuen Laser. Ich bin zum ersten Licht rausgefahren. Der Lichtweg vom Teleskop ist zu kurz, ich muß die Barlowlinse auseinander bauen um was zum Verlängern zu bekommen. Jetzt läst es sich scharf stellen. Der Spiegel ist gut.

Am Mars habe ich keinen richtigen Erfolg. Am Mond ist das Bild Klasse.Selbst mit einem 40 mm Okular zeigt der Mond schärfe und kontrast. Den Okularauszug und die Fangspiegelspinne muß ich noch mal machen, aber sonst geht das so.

Ich habe das Teleskop noch etwas überarbeitet, Zu 90% ist es fertig. Es fehlt noch die Farbgebung und mit der Fangspiegelspinne bin ich nicht recht zufrieden. Den Okularauszu habe ich auf einen Holzblock gesetzt, jetzt lassen sich alle Okulare scharf stellen. Für Fotographieren ist es nicht geeignet. Die Gewichtsverteilung stimmt auch nicht, der vordere Teil ist durch die Umbauten zu schwer geworden. Entweder mache ich das Teil vorne leichter oder baue hinten ein Tariergewicht an. Zu Zeit hab ich einen Aluminiumblock mit Klebeband befestigt.

kurz vor Weihnachten 2003 habe ich doch etwas an den Feinheiten gearbeitet. Ich baue einen neuen Sucher mit Winkelspiegel Eine neuen Leiste zum Anklemmen eines Gewichtsblocks ist auch montiert. Nur das Gewicht bedarf noch Feinarbeit. Die Fangspiegelspinne und die Streulichtblende sind jetzt mattschwarz. In den Tubus habe ich zur Streulichtdämpfung ein Fliegennetz eingeklebt.

Die Grundplatte wird noch um eine Dreibeinstruktur erweitert. Die jetzige Aufstellfläche kippelt oft. Ich habe erstmal 3 Schrauben eingedreht um einen etwas besseren Stand zu erreichen.
Telekopansicht
Der Suche mit seiner neuen Justierung
Sucher
Der Sucher enthält zur Zeit nur eine Linse meiner Brille, damit ich nicht immer dieselbe aufsetzen muß um durch den Sucher zu sehen.

Doch eine geringe Vergrößerung muß ich noch realisieren. Man kann so nur gescheit auf den Mond ausrichten. Die nächste große Aufgabe ist eine bessere Spiegeljustierung. Die jetzige verspannt den Spiegel leicht und das macht keinen Spaß.